Nehmen Sie einen jungen Menschen mit Behinderung auf

für jugendarbeiter und organisationen

FÜR JUGENDARBEITER & ORGANISATIONEN

Nehmen Sie einen jungen Menschen mit Behinderung auf

Diese Seite richtet sich an internationale Mobilitätseinrichtungen. Wie kann man junge Menschen mit Behinderungen anpassen und willkommen heißen? Wie können wir sie mit den notwendigen Informationen versorgen und sie vor und nach ihrer Ankunft begleiten? Wie kann man es diesen jungen Menschen ermöglichen, das Beste aus ihrer Mobilität zu machen? In der Toolbox der Plattform finden Sie weitere praktische Hinweise.

1. Sorgen Sie für eine gute Kommunikation vor und während des Aufenthalts

Aufnahmeorganisationen müssen die Bedürfnisse von jungen Menschen mit Behinderungen verstehen, um ihre Ankunft und Integration vorzubereiten. Hierfür ist die Kommunikation vor und während der Mobilität von wesentlicher Bedeutung.

Wenn Sie einen jungen Menschen mit einer Behinderung in Ihre Organisation aufnehmen, ist es wichtig, sich der spezifischen Bedürfnisse und Anpassungen bewusst zu sein, die dieser junge Mensch vor Ort benötigen wird.

Während Sie auf die Ankunft des jungen Menschen warten, können Sie proaktiv bei der Suche nach zugänglichen Orten, Unterkünften und Transportmitteln sein. Da die aufnehmende Einrichtung am Ort der Mobilität liegt, kennen Sie sich dort besser aus und können leicht die Einrichtungen finden, die den Bedürfnissen des jungen Menschen entsprechen. Die Verfahren können manchmal durch eine Sprachbarriere erschwert werden. Als Aufnahmeorganisation können Sie gebeten werden, als Ansprechpartner zu fungieren, um die Abläufe zu regeln. Es kann interessant sein, mit nationalen oder lokalen Verbänden in Kontakt zu treten, um Partnerschaften oder Instrumente zu entwickeln, die die Ankunft und das Einleben von jungen Menschen mit Behinderungen in Ihrer Stadt erleichtern.

→ Sich informieren

Der erste Schritt besteht darin, sich über die spezifischen Bedürfnisse des jungen Menschen zu informieren. Diese jungen Menschen stellen nämlich keine homogene Gruppe dar, die die gleichen Bedürfnisse und Erwartungen an die Aufnahmestrukturen hat. Es ist wichtig, die Zielgruppe zu kennen, um die richtige Unterstützung zu bieten und sie an die geeigneten Strukturen weiterzuleiten. Die Kommunikation findet daher im Vorfeld statt: Der Dialog mit dem jungen Menschen, aber auch mit den Menschen in seinem Umfeld, sei es die Familie, seien es Vereins- oder medizinische Strukturen, ist unerlässlich, um die Situation zu kennen und eine reibungslose Ankunft im Land zu ermöglichen.

Die gastgebende Organisation sollte in ihrer Kommunikation auch informieren, dass sie bereit ist, junge Menschen mit Behinderungen aufzunehmen, um zu zeigen, dass sie willens ist, die Bedürfnisse jedes Einzelnen zu berücksichtigen.

→ Unterstützung der Ankunft

Sobald sie darüber informiert sind, müssen die Aufnahmestrukturen auf die Bedürfnisse des Jugendlichen eingehen und spezifische Dienstleistungen anbieten. Diese Dienstleistungen müssen auch den Bedürfnissen junger Menschen unabhängig von ihrer Behinderung gerecht werden; dazu gehört die Schulung des Begleitpersonals, um qualitativ hochwertige, auf junge Menschen mit Behinderungen ausgerichtete Dienstleistungen anzubieten. Die Förderung der Chancengleichheit für junge Menschen mit Behinderungen erfordert praktische und logistische Unterstützung, aber das Ziel ist, dass diese jungen Menschen die gleichen sozialen und beruflichen Chancen haben wie alle anderen. Die Beseitigung bestimmter Barrieren, wie z.B. der digitalen Barriere, um ihnen die Teilnahme am Bildungsangebot auf allen Ebenen zu ermöglichen, ist zum Beispiel unerlässlich. Barrierefreiheit umfasst daher zum Beispiel die Anwesenheit einer Betreuungsperson, eine angepasste Unterbringung, einen Gebärdensprachdolmetscher, ein angepasstes Aktivitätsprogramm oder die Bereitstellung von Inhalten für Menschen mit Sehbehinderungen zum Beispiel.

Die Suche nach besten Praktiken innerhalb der Gasteinrichtung fördern und versuchen, Fortschritte zu erzielen, damit diese jungen Menschen in vollem Umfang von dieser Erfahrung profitieren können. Das bedeutet, dass jedem in der Gasteinrichtung, einschließlich Schülern, ihren Familien, Lehrern, Verwaltungskräften und Verwaltungsangestellten, technische Unterstützung und Informationen zu diesem Thema zur Verfügung gestellt werden müssen.

Es gibt einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen, wie Zugänglichkeit der Unterkunft, Transport und medizinische Unterstützung. Sobald diese Bedürfnisse ermittelt und erfüllt sind, besteht der nächste Schritt darin, den jungen Menschen in das soziale und kulturelle Leben der Aufnahmestruktur zu integrieren. Natürlich sind diese Schritte je nach Art der Mobilität nicht die gleichen, der junge Mensch wird sich nicht auf die gleiche Weise auf einen sechsmonatigen Freiwilligendienst oder eine kurze Mobilität vorbereiten. Die Bedürfnisse sind unterschiedlich, und insbesondere die Gesundheitsfragen sind nicht dieselben.

Um die Ankunft der Jugendlichen zu erleichtern, empfiehlt es sich, einen kleinen spezifischen Begrüßungsleitfaden zu erstellen, der alle notwendigen Informationen über den Aufenthalt enthält und an alle Teilnehmer weitergegeben werden sollte. Er kann auch einige kleine Ratschläge enthalten, um die Mobilität zu erleichtern, zum Beispiel:

  • Tragen Sie alle Notfallnummern ein und benennen Sie innerhalb Ihres Teams eine Kontaktperson für die Reise. Diese Person muss dafür sorgen, dass die Mobilität des jungen Menschen gewährleistet ist, und kann bei allen Fragen zur Barrierefreiheit kontaktiert werden.
  • Vermitteln Sie Kontakte zu Praktikern und Ärzten entsprechend den Bedürfnissen der Teilnehmer.
  • Legen Sie einen Stadtplan bei mit Hinweisen auf zugängliche Verkehrsmittel, zugängliche öffentliche Toiletten… und vergessen Sie nicht die Unterhaltungsmöglichkeiten (Bars, Restaurants, Theater…).

2. Einbeziehung in die täglichen Aktivitäten

Wie bereits erwähnt, ist die Integration von jungen Menschen mit Behinderungen möglich, weil die Menschen, die sie in diesem Mobilitätsprozess umgeben, informiert und geschult sind und mit den beteiligten Jugendlichen und miteinander interagieren. Alle Strukturen, die das Ankommen und die Integration des jungen Menschen ermöglichen, müssen sich miteinander identifizieren.

Die Integration in das Universitäts- und Gemeinschaftsleben ist wichtig, damit der junge Mensch das Beste aus seiner Mobilität machen kann. Das soziale Umfeld, z.B. der Aufbau eines Pairing-Systems innerhalb der Universität, ist wesentlich. Es ist sehr wichtig, den jungen Menschen in soziale Netze einzubinden und ihm die Möglichkeit zu geben, die ihn umgebenden Strukturen, insbesondere die Studentenvereinigungen, kennen zu lernen.

In diesem Zusammenhang ist es auch notwendig, den jungen Menschen in die Aktivitäten der aufnehmenden Einrichtung einzubeziehen. Es ist daher notwendig, dafür zu sorgen, dass bestimmte Aktivitäten (soziale, kulturelle, sportliche) zugänglich sind und gegebenenfalls Alternativen anzubieten. So können kurze, unterhaltsame Aktivitäten, die in angemessener Sprache erklärt werden und an die jeweilige Behinderung angepasst sind (z. B. dank integrierter visueller Hilfsmittel), durchgeführt werden. Die Lesbarkeit des Programms, die Art der Aktivität, die Zugänglichkeit und die Gestaltung des Veranstaltungsortes und der Transportmittel, die Schulung der Personen, die die Aktivität betreuen, insbesondere im Hinblick auf die Interaktion mit den Teilnehmern je nach Art der Behinderung, sind verschiedene Aspekte, die zu berücksichtigen sind.

Gleichzeitig müssen die Teams der aufnehmenden Einrichtung sicherstellen, dass das Freizeitprogramm mit den Vorkehrungen des jungen Menschen kompatibel ist. Es ist wichtig, daran zu denken, dass der junge Mensch nicht gezwungen werden kann, persönliche Informationen über seinen Gesundheitszustand und seine Behinderung mitzuteilen.

Die aufnehmende Struktur kümmert sich um die alltägliche Verwaltung der jungen Menschen während ihrer Mobilität, aber auch um die Logistik für die Ausflüge, die während des Aufenthalts organisiert werden, aber auch für die Rückreise in ihr Land. Die Modalitäten für die Organisation einer Reise können Sie dem Abschnitt über die Entsendestruktur entnehmen.

Weitere Ressourcen zu diesem Thema finden Sie in der Toolbox der Website.

Zeichnung einer Gruppe von Menschen unterschiedlichen Alters, mit sichtbaren und nicht sichtbaren Behinderungen